Fasting-Mimicking-Diet bei  Patienten mit erblichen gastrointestinalen Tumorsyndromen- ANTIPASTO 1 & 2

Allgemeiner Hintergrund

Fastenimitierende Diäten (FMD) sind aufgrund ihrer möglichen gesundheitlichen Vorteile zunehmend in den Blickpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt. Bei diesen Diäten, die sich durch einen niedrigen Protein- und Zuckergehalt und einen höheren Fettgehalt auszeichnen, wird die Kalorienzufuhr über einen Zeitraum von in der Regel fünf Tagen deutlich reduziert. Vorliegende Forschungsergebnisse, wie die Studien von Longo & Panda (2016), weisen darauf hin, dass FMDs ähnliche Effekte wie Wasserfasten haben können, insbesondere in Bezug auf Alterungs- und Krankheitsindikatoren.

Studien zeigen, dass FMDs das Potenzial haben, gesunde Zellen vor verschiedenen Stressfaktoren, einschließlich Chemotherapie, zu schützen und gleichzeitig Krebszellen empfindlicher für Behandlungen zu machen (Groot et al., 2020). Darüber hinaus deuten präklinische Studien darauf hin, dass diese Diäten beträchtliche krebshemmende Wirkungen haben, die sowohl solide Tumore als auch Blutkrebsarten beeinflussen können (Sukkar & Muscaritoli, 2021).

Darüber hinaus wurden FMDs mit einer Verringerung der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht (Gunst et al., 2021) und zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Krebspatienten, indem sie die metabolische Anpassung fördern und die Anti-Tumor-Immunität erhöhen könnten (Vernieri et al., 2021). In ähnlicher Weise deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass FMDs zur Regeneration von Betazellen beitragen und somit die Umkehrung von Diabetes sowie die Verbesserung von Insulin- und Glukosespiegeln unterstützen könnten (Cheng et al., 2017).

Die Integration von FMDs in Kombination mit Chemotherapie wurde ebenfalls untersucht und zeigte eine Erhöhung der zytotoxischen Zellzahlen, was zu einer Verlangsamung der Krebsprogression führte (Di Biase et al., 2016). Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass sich FMDs positiv auf das allgemeine Wohlbefinden und die alltägliche Funktionsfähigkeit der Patienten auswirken können (Lugtenberg et al., 2020). Wichtig ist auch, dass diese Diäten als sicher und gut verträglich eingestuft wurden, ohne dass über schwerwiegende Nebenwirkungen berichtet wurde (Panebianco et al., 2017).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass fastenimitierende Diäten ein interessantes Konzept mit einer Reihe potenzieller gesundheitlicher Vorteile darstellen, die von der Verbesserung des Stoffwechsels bis hin zu möglichen Anwendungen bei verschiedenen Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen reichen. Weitere Forschung und klinische Studien sind erforderlich, um das volle Potenzial und die Wirkungsmechanismen dieser Diäten für die Gesundheitsförderung und Krankheitsbekämpfung auszuschöpfen.

Studienablauf

In der Studie soll untersucht werden, ob eine fasten-ähnlichen Diät die Entstehung von Dickdarm-Adenomen (Vorläufer-Läsionen eines Tumors) modulieren kann und welchen Einfluss eine solche Diät auf das Immunsystem der Darmschleimhaut hat.

Um hierbei belastbare Daten zu gewinnen, soll nur ein Teil der Studienteilnehmer eine FMD durchführen. Die anderen Studienteilnehmer ernähren sich wie gewohnt (Kontrollgruppe).

Die Zuteilung zur FMD-Gruppe bzw. zur Kontroll-Gruppe erfolgt nach dem Zufallsprinzip (Randomisierung), um Verzerrungen des Ergebnisses zu vermeiden.  Bei beiden Gruppen werden im Studienverlauf die gleichen Analysen durchgeführt.

Ablauf der Studie

Nachdem Sie alle notwendigen Informationen erhalten und zugestimmt haben, beginnt Ihre Teilnahme an der Studie.  Zu Beginn der Studie erfolgt die Randomisierung.

FMD-Gruppe

Sollten Sie in die FMD-Gruppe eingeteilt werden, erfolgt vor dem ersten FMD-Zyklus eine Blutentnahme, die etwa 30 Milliliter umfasst. Zudem soll im Rahmen ihrer üblichen endoskopischen Überwachungsuntersuchung (Magen-Darmspiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie, ÖGD) und Dickdarm-Spiegelung (Koloskopie) kleine Gewebeproben entnommen werden.

Innerhalb der ersten 30 Tage nach Studieneinschluss durchlaufen Sie den ersten Fasten Mimicking Diet (FMD) Zyklus. Dieser FMD-Zyklus soll alle vier Wochen wiederholt werden. Insgesamt durchlaufen Sie sechs dieser Zyklen, wobei Sie jederzeit die Möglichkeit haben, die Studie auch ohne Angaben von Gründen abzubrechen.

Ablauf eines FMD-Zyklus (5 Tage) in unserer Studie:

Tag 1 (d1): Am ersten Tag des FMD-Zyklus ist eine Kalorienaufnahme von etwa 1000 Kilokalorien vorgesehen.

Tag 2 bis 5 (d2-5): Von Tag 2 bis Tag 5 reduzieren Sie die Kalorienaufnahme auf etwa 500 Kilokalorien pro Tag.

Aufbau der FMD:

Die FMD ist so gestaltet, dass sie reich an gesunden Fetten ist, während der Anteil an Proteinen und Kohlenhydraten gering ist. Die Nahrungsauswahl während des FMD ist entscheidend, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Sie sollten sich auf Gemüse, Nüsse, Olivenöl, und gegebenenfalls kleine Mengen an Fisch oder Fleisch konzentrieren.

Freie Wahl der Nahrung:

Während des FMD-Zyklus steht es Ihnen frei, Ihre Nahrung selbst zu wählen, solange Sie die Kalorien- und Nährstoffvorgaben einhalten. Wir verstehen, dass diese Diät eine Herausforderung sein kann, und bieten Ihnen deshalb gerne Unterstützung an. Zusammen mit unserer Ernährungsberatung können wir mit Ihnen individuelle Mahlzeitenpläne erstellen, die Ihren Vorlieben entsprechen und gleichzeitig den Richtlinien der FMD folgen.

Zudem würden wir Sie darum bitten, während des FMD-Zyklus ein Ernährungsprotokoll zu führen.

Nach Abschluss des letzten FMD-Zyklus und dann erneut nach 6 bis 18 Monaten sind jeweils eine klinische Untersuchung, eine Blutentnahme (wiederum 30 Milliliter) sowie eine ÖGD und eine Koloskopie mit Probenentnahme vorgesehen, um den Effekt der FMD zu beurteilen.

Kontrollgruppe

Sollten Sie in die Kontroll-Gruppe eingeteilt werden, erfolgt nach Studieneinschluss eine Blutentnahme, die etwa 30 Milliliter umfasst. Zudem soll im Rahmen ihrer üblichen endoskopischen Überwachungsuntersuchung (Magen-Darmspiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie, ÖGD) und Dickdarm-Spiegelung (Koloskopie) kleine Gewebeproben entnommen werden.

Sie können sich während der Studienteilnahme wie gewohnt ernähren. Ungefähr 7 Monaten nach Studieneinschluss und dann erneut nach 6 bis 18 Monaten sind jeweils eine klinische Untersuchung, eine Blutentnahme (wiederum 30 Milliliter) sowie eine ÖGD und eine Koloskopie mit Probenentnahme vorgesehen, um den Effekt der FMD zu beurteilen.

Bitte zögern Sie nicht, uns bei Fragen oder Bedenken zu kontaktieren. Wir sind hier, um Sie zu unterstützen und Ihnen durch diesen Prozess zu helfen.

Rezeptvorschläge

Im Internet sind eine Vielzahl von Rezepten für eine Scheinfasten-Diät abrufbar, sodass man sich sein 5-Tage-Programm individuell zusammenstellen kann. Hierbei ist es nur wichtig, dass man die Rezepte gegebenenfalls so anpasst, dass sie dem Studien-Design (Tag 1 ca 1000kcal, tage 2-5 ca. 500kcal) entsprechen. Kontaktieren Sie uns bitte, wenn Sie hierzu Fragen haben.

Unten aufgeführt ist ein möglicher 5-Tage-Plan:

Tag 1 (ca. 1000kcal)

Frühstück: Avocado-Smoothie (1/2 Avocado, 1 Tasse Spinat, 1 Tasse Mandelmilch, Stevia) – 250 kcal

  • Eine Avocado halbieren, den Kern entfernen und eine Hälfte verwenden.
  • Halbe Avocado, eine Tasse Spinat, eine Tasse Mandelmilch und Stevia nach Geschmack in einen Mixer geben und glatt mixen. Bei Bedarf mit etwas Wasser verdünnen.

Mittagessen: Gemischter Salat (2 Tassen gemischtes Grün, 1/2 Tasse Kichererbsen, 1 EL Olivenöl, Apfelessig) – 350 kcal

  • Zwei Tassen gemischtes Grün waschen und abtropfen lassen.
  • Eine halbe Tasse Kichererbsen (vorgekocht oder aus der Dose, abgespült) halbieren und zum Salat hinzufügen.
  • Für das Dressing einen Esslöffel Olivenöl mit Apfelessig (Menge nach Geschmack) vermischen, mit Salz und Pfeffer würzen.
  • Dressing über den Salat geben und gut durchmischen.

Abendessen: Gemüsesuppe (1 Tasse Brokkoli, 1/2 Tasse Karotten, 1/4 Tasse Linsen) mit 1 EL Olivenöl – 400 kcal

  • Eine Tasse Brokkoli und eine halbe Tasse Karotten in kleine Stücke schneiden.
  • Gemüse und eine viertel Tasse Linsen in einen Topf geben, mit genug Wasser bedecken.
  • Bei mittlerer Hitze kochen, bis das Gemüse weich ist (ca. 20-30 Minuten), abhängig von der Größe der Gemüsestücke.
  • Nach dem Weichkochen einen Esslöffel Olivenöl hinzufügen und die Suppe für eine cremigere Konsistenz pürieren oder stückig lassen.
  • Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Tag 2 (ca. 500kcal)

Frühstück: Grüner Smoothie (1 Tasse Spinat, 1/2 Apfel, 1/4 Gurke, 1 Tasse Wasser) – 100 kcal

  • Eine Avocado halbieren, den Kern entfernen und eine Hälfte benutzen.
  • Halbe Avocado, eine Tasse Spinat, eine Tasse Mandelmilch und Stevia nach Geschmack in einen Mixer geben.
  • Alles glatt mixen, bei Bedarf mit etwas Wasser verdünnen.

Mittagessen: Zucchininudeln (1 Tasse Zucchini, spiralschneiden) mit 1/4 Tasse Tomatensauce und 1 TL Olivenöl – 150 kcal

  • Zucchini mit einem Spiralschneider in Nudeln schneiden.
  • Zucchininudeln in einer Pfanne mit 1 TL Olivenöl leicht anbraten.
  • Mit Tomatensauce vermischen und erwärmen.

Abendessen: Gemischter Beeren-Salat (1 Tasse Beeren) mit einem Spritzer Zitronensaft und 1 EL gehackten Walnüssen – 250 kcal

  • Eine Tasse gemischte Beeren (frisch oder aufgetaut) in eine Schüssel geben.
  • Mit Zitronensaft beträufeln und gehackte Walnüsse darüber streuen.

Tag 3 (ca. 500kcal)

Frühstück: Birnen-Kompott (1 kleine Birne, gekocht und ungesüßt) mit 1 TL Chiasamen – 120 kcal

  • Eine Tasse gemischte Beeren (frisch oder aufgetaut) in eine Schüssel geben.
  • Mit Zitronensaft beträufeln und gehackte Walnüsse darüber streuen.

Mittagessen: Gurken-Tomaten-Salat (1/2 Gurke, 1 Tomate) mit 1 EL Olivenöl und Essig – 150 kcal

  • Eine Tasse gemischte Beeren (frisch oder aufgetaut) in eine Schüssel geben.
  • Mit Zitronensaft beträufeln und gehackte Walnüsse darüber streuen.

Abendessen: Gedünsteter Brokkoli (1 Tasse) mit 1 TL Sesamöl und Sesamsamen – 230 kcal

  • Eine Tasse gemischte Beeren (frisch oder aufgetaut) in eine Schüssel geben.
  • Mit Zitronensaft beträufeln und gehackte Walnüsse darüber streuen.

Tag 4 (ca. 500kcal)

Frühstück: Kürbisbrei (1/2 Tasse pürierter Kürbis, Zimt, Stevia) – 80 kcal

  • Kürbis würfeln und weich kochen.
  • Pürieren und mit Zimt und Stevia abschmecken.

Mittagessen: Gemüsesuppe (1 Tasse Gemüsebrühe, 1/2 Tasse gemischtes Gemüse) – 150 kcal

  • Blumenkohl in Röschen geteilt und portionsweise im Mixer zerkleinert, bis er in etwa Reisgröße hat
  • In einer Pfanne mit Kokosöl leicht anbraten.
  • etwas Limettensaft und gemischte Kräuter (zum Beispiel Koriander)

Abendessen: Blumenkohlreis (1 Tasse Blumenkohl, gehackt und leicht angebraten in 1 TL Kokosöl) – 270 kcal

  • Eine Tasse gemischte Beeren (frisch oder aufgetaut) in eine Schüssel geben.
  • Mit Zitronensaft beträufeln und gehackte Walnüsse darüber streuen.

Tag 5 (ca. 500kcal)

Frühstück: Karotten-Apfel-Smoothie (1/2 Apfel, 1 mittelgroße Karotte, 1 Tasse Wasser) – 100 kcal

  • Karotte und Apfel grob schneiden und in einen Mixer geben.
  • Mit einer Tasse Wasser auffüllen und glatt mixen.
  • .

Mittagessen: Spinatsalat (2 Tassen Spinat, 1/4 Avocado, Zitronensaft) – 200 kcal

  • Spinat waschen und trocken schleudern.
  • Mit Avocado-Scheiben und Zitronensaft anrichten.

Abendessen: Auberginen-Pilz-Pfanne (1/2 Tasse Aubergine, 1/2 Tasse Pilze, in 1 TL Olivenöl gebraten) – 200 kcal

  • Aubergine und Pilze in Scheiben schneiden.
  • In einer Pfanne mit Olivenöl anbraten, bis beides weich ist.